Im Radio hat es schon vor Jahrzehnten den Effekt des Powerplay gegeben. In Radiosendungen werden neue Stücke hoch und runter gespielt, teilweise mehrfach pro Stunde, um sie den Hörern in die Köpfe zu bringen, auf dass sie hoffentlich irgendwann Geld dafür ausgeben. Das war ja eine der Motivationen für die Piratensender der Sechziger Jahre, man hat sich dagegen gewehrt, sich so dressieren zu lassen.
Ich fand die Tage mit SWR3 Spielt Verrückt interessant, wo zwischen Weihnachten und Silvester nur Hörerwünsche gespielt wurden.
Fast keine Musik der Popsternchen, keine Rhianna oder Taylor Swift war zu hören, sondern Motörhead, Metallica, Bon Jovi. Temple of Love lief da auch ein oder zweimal. (Nein, ich hatte da nicht angerufen. Ich hätte auch eher nach Alice gefragt, oder Ribbons oder Flood II oder Floorshow oder so. Den Mithörern mal die Ohren für andere Sisters-Stücke spitzen.
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Rock'n'Roll, keinen Hip Hop, wollten die Leute hören. Unerzogenes Publikum!